Flathead (Volk) – evolution-mensch.de (2024)

Ehemaliges Stammesgebiet der Flathead und Pend d'Oreille und heutiges Reservat in Montana

Die Bitterroot Salish oder Salish, besser bekannt als Flathead, sind ein Indianer-Stamm der Salish-Sprachgruppe, der auf dem Fraser- und dem Columbia-Plateau lebte. Er gehörte kulturell sowie sprachlich wie die benachbarten Lower Kalispel (Lower Pend d'Oreille), Upper Kalispel (Upper Pend d'Oreille), Spokane (Sqeliz) und Coeur d’Alene (Schitsu'umsh oder Skitswish) zu den Südlichen Binnen-Salish und zählte somit kulturell zum Kulturareal des Plateau.

Die "Bitterroot Salish" bzw. "Flathead" sind zugleich die Namensgeber dieser Sprachgruppe, denn sie nannten sich Seliš, Selish oder Salish – „das Volk“. Zur Unterscheidung von den anderen Salish-Völkern (und um die veraltete und irreführende Stammesbezeichnung als "Flathead" zu überwinden) werden sie vermehrt nach ihrem bevorzugten Rückzugsgebiet, dem Bitterroot Valley, als "Bitterrot Salish" bezeichnet.

Der Stamm war außer für die Flathead Reservation auch Namensgeber für das Flathead County, den Flathead River und den Flathead Lake, der früher als Salish Lake bekannt war, sowie den Flathead National Forest.

"Flathead" (dt.: "Plattkopf/Flachkopf-Indianer") ist ansonsten eine Bezeichnung, die ohne genaue ethnologische Bedeutung verwendet wird. Sie bezeichnet Stämme, die die Sitte haben, den Schädel in früher Kindheit durch künstliche Mittel zu formen. Für den Stamm der Flathead ist dies ein irreführender Name, denn die Abflachung der Stirnpartie mittels Schädeldeformation war bei ihnen unbekannt.

Heute bilden sie zusammen mit Upper Kalispel (Upper Pend d'Oreille), einigen Upper Spokane und der Ksanka Band (K̓upawi¢q̓nuk) der Lower Kutenai den auf Bundesebene anerkannten Stamm (federally recognized tribe) der Confederated Salish and Kootenai Tribes of the Flathead Nation auf der Flathead Reservation (Pablo-Salish & Kootenai Reservation) im Lake County im Westen von Montana; der Stamm zählt heute (2013) ca. 6800 Stammesmitglieder, von denen ca. 4000 innerhalb der Reservation leben.

  • 1 Kultur und Geschichte
    • 1.1 Halbnomadische Lebensweise
    • 1.2 Übernahme des Pferdes und der Pferdezucht
    • 1.3 Versuche der Missionierung der Flathead
    • 1.4 Abtretung der Stammesgebiete und Einrichtung des Reservats
  • 2 Heutige Situation im Reservat
  • 3 Wiederbelebung der Sprache und Identität
  • 4 Siehe auch
  • 5 Literatur
  • 6 Weblinks
  • 7 Anmerkungen

Kultur und Geschichte

Halbnomadische Lebensweise

Am Anfang des 19. Jahrhunderts basierte ihre Lebensgrundlage vor allem auf Jagen und Sammeln von Wildpflanzen, besonders den Camas-Zwiebeln (Camassia quamash), die sie mit Grabstöcken ausgruben. Die Flathead waren Halbnomaden, die in Vierpfahl-Tipis oder mattenbedeckten Hütten wohnten. Sie lebten in Frieden mit allen Stämmen, ausgenommen den Blackfeet. Mit ihnen waren sie möglicherweise im 18. Jahrhundert bei ihrer Wanderung ostwärts der Rocky Mountains in Konflikt geraten. Die Blackfeet, oder Blackfoot, wie sie in Kanada genannt werden, trieben sie über die Gebirgskette zurück nach West-Montana (andere führen dies auf eine Pockenepidemie zurück), wo sie ihren Wohnort im Bitterroot Valley nahmen. Gesichert ist, dass ihr Häuptling Cheleskayimi (Three Eagles) die Expedition von Meriwether Lewis und William Clark 1805 traf. Die beiden Amerikaner notierten, dass die Flathead über 450 Hütten und rund 500 Pferde verfügten.

Übernahme des Pferdes und der Pferdezucht

Diese Pferde, die sie wohl von den Shoshone erhalten hatten, erlaubten ihnen, zur Büffeljagd die Rocky Mountains zu überqueren. Der Vater von Cheleskayimi, Big Hawk (Großer Falke), wurde bei einer dieser Jagden am oberen Missouri getötet.

Für 1780 schätzte man später die Zahl der Stammesmitglieder auf 600. Ihnen gelang es nicht nur, von den Plains-Indianern die Pferdezucht zu übernehmen und weiterzuentwickeln, sondern auch, eine Art Pufferzone zwischen den Binnen-Salish im Westen und den Reiternomaden des Ostens aufrechtzuerhalten. Dabei traten sie als Händler und Vermittler auf. Auch mit den Weißen handelten sie, vor allem mit Pelzen. Anlaufstelle war das Saleesh House, das später Flathead Post hieß. Dabei versuchten die britischen Pelzhändler, die Flathead vom Handel mit den von Osten kommenden Amerikanern abzuhalten.

Versuche der Missionierung der Flathead

Von dort kamen auch Irokesen, allerdings in einer ungewöhnlichen Rolle. Shining Shirt, der möglicherweise einer von ihnen war, kam im 18. Jahrhundert als Missionar zu den Flathead – offenbar noch bevor die Flathead über Pferde verfügten. Mehrere Irokesen folgten, und sie verkündeten den Flathead die Ankunft von weißen Religionslehrern in schwarzen Kleidern. Sie blieben bei den Flathead, da sie nach 1815 als Agenten der Briten nicht in ihre Heimat zurückkehren wollten. Unter ihrem Führer Old Ignace La Mousse kam eine Gruppe von zwei Dutzend Irokesen 1820 zu den Flathead, und sie erlangten erheblichen Einfluss (siehe auch: „Prophetentanz“ der Plateau-Kulturen).

In den 1830er Jahren wandten sich unter Führung dieser Irokesen, schon stark an die Flathead assimiliert, mehrere Delegationen mit der Bitte um Entsendung von Missionaren nach St. Louis. Der Jesuit Pierre De Smet kam 1841 zu ihnen und gründete die Missionsstation Saint Mary’s Mission im unteren Bitterroot-Tal. Die Jesuiten versuchten aus den Flathead Bauern zu machen.

Zugleich missionierten sie bei den Feinden, den Blackfoot. Damit enttäuschten sie jedoch die Flathead, die die Religion der Missionare als eine Art Medizin gegen ihre Feinde bei der Büffeljagd betrachteten. Die Blackfoot gingen in den 1850er Jahren zu massiven Angriffen über, auch westwärts der Rocky Mountains, durch die die Zahl der Flathead auf 300 bis 400 zurückging.

Abtretung der Stammesgebiete und Einrichtung des Reservats

Zusammen mit den Pend d’Oreille (auch bekannt als Upper Pend d'Oreille oder Upper Kalispel), den Kalispel (auch bekannt als Lower Pend d'Oreille oder Lower Kalispel) und einigen Kutenai unterzeichneten die Flathead unter ihrem Häuptling Victor am 16. Juli 1855 den Vertrag von Hell Gate (einem Ort nahe Missoula) mit dem Gouverneur des Territoriums Washington Isaac Stevens. 2.240 Quadratmeilen Land nördlich des Bitterroot-Tals sollten den Flathead als Reservat dienen. In dieser Jocko Reservation lag die Missionsstation Saint Ignatius. Sie sollte 1.242.969 Acre umfassen (1 Acre = 4047 m² = rund 0,4 Hektar). Am 8. März 1859 wurde der Vertrag ratifiziert.

Doch die meisten Flathead weigerten sich, ihr Gebiet zu verlassen. Der spätere Präsident James Garfield erhielt am 14. November 1871 den Auftrag, mit Victors Sohn Charlot (oder Charlo) einen Vertrag auszuhandeln, in dem sie den Abzug anerkannten. Doch Charlot weigerte sich trotz Drängens und zusätzlicher Versprechungen. Zwei Unterhäuptlinge namens Arlee und Joseph Nine Pipes fügten sich jedoch, und sie zogen mit einem Teil des Stamms in das Reservat. Zu ihnen kamen unter Führung von Baptiste Penn 80 Upper Spokane in das Reservat, denen die Regierung der USA gestattete, dort zu bleiben.

Schließlich mussten auch die verbliebenen Flathead 1891 dem Druck der wachsenden Siedlerzahl nachgeben. Charlot führte den Stamm in das Flathead-Reservat, wo er als Erbhäuptling vom Gesamtstamm anerkannt wurde. Er starb 1910 als Traditionalist.[1]

Flathead-Junge, Edward Curtis, 1911

Frau an einem Fluss

Heutige Situation im Reservat

Am 23. April 1904 begann die Privatisierung des Reservats. 2378 Indianer erhielten zwischen 80 und 160 Acre Land, je nachdem ob Ackerbau oder Viehwirtschaft betrieben werden sollten. Da die größten Pferdeherden bis zu 3000 Tiere umfassten, war dies ein weiterer massiver Einschnitt in die Lebensweise. Daher weigerten sich die meisten Indianer, an dem Programm teilzunehmen. Das nicht von ihnen beanspruchte Gebiet galt als surplus und wurde zur Besiedlung freigegeben. Dies waren 404.047,33 Acre, 60.843,04 Acre gingen an den Bundesstaat Montana – für Schulen, 18.523,85 Acre reservierte sich die Bundesregierung. Ganze 1757,09 Acre verblieben dem Stamm für Kirche, Schule, Agentur usw. 485.171,31 Acre wurden in 4834 Parzellen aufgeteilt. Bereits 1908 war das gesamte Privatisierungsprogramm abgeschlossen. Den Indianern sollte ein Bewässerungsprojekt bei der Umstellung auf Landwirtschaft helfen, doch stellte sich 1980 heraus, dass nur zwölf Prozent des bewässerten Landes in Indianerhand waren.

1910 wurde das nicht-indianische Land für homesteaders geöffnet, d. h. gegen Bezahlung wurde das Land verteilt. In Kalispell und Missoula ließen sich 81.000 Interessenten eintragen, am 2. Mai 1910 wurden 3000 Lotterielose vergeben. Nur 403 von ihnen zahlten allerdings und nahmen das entsprechende Grundstück in Besitz. Auch von den 3000 Losbesitzern, die am 1. September ermittelt wurden, nahm nur ein Bruchteil das Land in Besitz, offenbar in Erwartung einer völligen Freigabe. Tatsächlich gab die Regierung ab Oktober jedem Land, der es nach einem Stichtag erreichte und damit beanspruchte („shoot-the-gun-and-gallop-to-your-chosen-site“). Die Indianer wurden bald zur Minderheit.

Mit dem politischen Richtungswechsel und dem Indian Reorganization Act von 1934 änderte sich das Leben im Reservat. Alle zwei Jahre wurde nun ein Stammesrat gewählt, ein Council. Am 5. August 1966 gelang es den konföderierten Stämmen, für die 1855 abgetretenen 12.005.000 Acre eine Ausgleichszahlung von 4.431.622,18 Dollar zu erstreiten. Da die Indianer durch Dammbauten um Nutzungsrechte der Flüsse, durch Korruption um ihre Subsidien und durch Misswirtschaft der verwaltenden Organe um Teile ihres Vermögens gebracht worden waren, musste die Regierung mehreren Gerichtsbeschlüssen entsprechend hier ebenfalls für Ausgleich sorgen.

Am 30. September 1977 waren nur noch 618.758,51 Acre offiziell indianisch, wovon allerdings nur 567.319,54 auch Indianern gehörten.

2006 bekamen die konföderierten Stämme der Salish und Kutenai das in historischen Verträgen verbriefte Recht zugesprochen, nördlich des Yellowstone-Nationalparks in Teilen der Absaroka-Beartooth Wilderness aus kulturellen Gründen Bisons zu jagen.[2]

Das Flathead-Reservat (Pablo-Salish & Kootenai Reservation) im Lake County (Montana) ist heute der Wohnsitz der konföderierten Salish-, Kutenai- und Pend d'Oreille-Stämme (Confederated Salish & Kootenai Tribes of the Flathead Reservation). Rund die Hälfte der in die Stammesrolle eingetragenen Indianer lebt im Reservat. 1980 zählte man 5937 Mitglieder, 1989 6669.

Büffel in der National Bison Range

Von den 7005 eingetragenen Stammesmitgliedern leben etwa 4500 in oder nahe dem Reservat. Viele arbeiten in der Holzindustrie, eine nicht-indianische Sägemühle beschäftigt zahlreiche Männer. Einnahmen stammen auch aus Abgaben für den Kerr-Damm am Flathead River, der auf Reservatsgebiet liegt. Am Flathead Lake befindet sich in der Blue Bay ein Resort, aber auch in Hot Springs befindet sich ein touristisches Erholungsgebiet. Touristen kommen zur National Bison Range in Moiese und zur Saint Ignatius Mission, die seit 1854 besteht.

Der Confederated Salish and Kootenai Tribal Council, also der Rat der Stämme, die im Reservat leben, beschloss 2010, nicht an der 100-Jahr-Feier der Öffnung des Reservats für das Heimstättenprogramm teilzunehmen. Gegen diese Öffnung hatte sich Chief Charlo zwei Jahrzehnte lang gewehrt. Damit müssen die seit 2008 vorbereiteten Pläne, die zusammen mit dem Polson Flathead Historical Museum entwickelt wurden, geändert werden.[3]

Wiederbelebung der Sprache und Identität

Ihre Sprache, das Séliš (Salish), ist ein Dialekt des Montana Salish (npoqínišcn-qlispé-séliš, auch: Kalispel–Pend d'Oreille, Kalispel–Spokane–Flathead oder Spokane–Kalispel–Bitterroot Salish–Upper Pend d'Oreille) und zählt zu den südlichen Binnen-Salish-Sprachen; weitere Dialekte sind das Npoqínišcn der Spokane (Sqeliz) sowie das Kalispel (Qlispé/Qalispé) der Upper Kalispel (Upper Pend d'Oreille), Lower Kalispel (Lower Pend d'Oreille) und der Chewelah.

Seit 1976 bemühen sich zwei Kulturkomitees, eines für die Kutenai, die nicht zu den Salish gehören, eines für die übrigen Stämme, Sprachprogramme zu betreiben. Der Gebrauch der Salish-Sprachen hat wieder zugenommen, doch ob sich die Sprachen retten lassen, ist unklar. Da es zu zahlreichen Verbindungen mit Weißen kam, ist die Stammesidentität vielfach an das Reservat selbst übergegangen, mehr als an eine der ursprünglichen Nationen.

Siehe auch

  • Geschichte der Küsten-Salish
  • Indianerpolitik der Vereinigten Staaten
  • Geschichte der First Nations
  • Geschichte Albertas

Literatur

  • Robert H. Ruby, John A. Brown: A Guide to the Indian Tribes of the Pacific Northwest. University of Oklahoma Press 1992, S. 76–78 und 37–39
  • Adolf Hungry Wolf: Charlo's People. The Flathead Tribe of Montana, Invermere (British Columbia): Good Medicine Books 1974
  • Barry M. Pritzker: A Native American Encyclopedia. History, Culture and Peoples. ISBN 0-19-513877-5
  • James D. Keyser: The Five Crows Ledger: Biographic Warrior Art of the Flathead Indians, University of Utah Press: Salt Lake City, 2000, ISBN 0-87480-659-3
  • Deward E. Walker Jr. (Hrsg.): Handbook of North American Indians, Bd. 12 Plateau. Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 1998 ISBN 0-16-049514-8

Weblinks

Flathead (Volk) – evolution-mensch.de (5)

Commons: Flathead– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu Adolf Hungry Wolf: Charlo's People, The Flathead Tribe of Montana, Invermere: Good Medicine Books 1974.
  2. Sean Reichard: Crow Tribe Wants to Join Tribal Hunts of Yellowstone Bison. Artikel auf yellowstoneinsider.com, 16. Februar 2018, abgerufen am 18. Februar 2020.
  3. CSKT Council pulls out of Flathead Reservation homesteading centennial celebration, in: Missoulian, 4. März 2010.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Flathead (Memento vom 1. Juli 2010 im Internet Archive) aus der freien Enzyklopädie Indianer-Wiki (Memento vom 18. März 2010 im Internet Archive) und steht unter Creative Commons by-sa 3.0. Im Indianer-Wiki war eine Liste der Autoren (Memento vom 1. Juli 2007 im Internet Archive) verfügbar.

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FAQs

What are the ethnographic notes of Marx? ›

As is well known, The Ethnological Notebooks of Karl Marx are based on the unfinished notings that Marx made on the texts of Louis Henry Morgan (Ancient Society), John Budd Phear (The Aryan Village), Henry Sumner Maine (Lectures on the Early History of Institutions) and John Lubbock (The Origin of Civilisation) just ...

What was Friedrich Nietzsche's theory? ›

In his works, Nietzsche questioned the basis of good and evil. He believed that heaven was an unreal place or “the world of ideas”. His ideas of atheism were demonstrated in works such as “God is dead”. He argued that the development of science and emergence of a secular world were leading to the death of Christianity.

What is the will to power according to Nietzsche? ›

In brief, the will to power is the continual effort to overcome, which means overcoming obstacles that get in one's way and overcoming oneself. Thus, a person is not simply seeking to satisfy their desires only to find those desires return, e.g., hunger.

Was Karl Marx an ethnographer? ›

Among the most important of the materials left unpublished by Karl Marx is the body of his ethnological excerpts and commentaries compiled during the period 1880-1882. These include his notes taken from the works of Lewis Henry Morgan, Sir Henry Sumner Maine, Sir John Budd Phear and John Lubbock (Lord Avebury).

What is the meaning of ethnographic notes? ›

These are qualitative notes recorded during or soon after observations. They include both factual information (times, dates, behaviour observed, comments by participant) and reflections and interpretations by the researcher. Ethnographic research is interpretive, so it can be subjective.

What are the four types of alienation that Marx writes about? ›

These and the themes that emerge from the collective experiences are then tied to Marx's conception of alienation. The four dimensions of alienation identified by Marx are alienation from: (1) the product of labor, (2) the process of labor, (3) others, and (4) self.

What did Nietzsche believe about Jesus? ›

For the Nietzsche of 1888, Jesus' death is to be understood as a telling confirmation, as a consummation of his life and message. In his death, as in his life, there was no resistance, no opposition, no anger, no “negative trait in word and deed”; only unalloyed love.

What is the paradox of Nietzsche? ›

The paradox then is that Nietzsche seems to be endorsing two incompatible views on what constitutes life-affirmation. The naïve view precludes reflection on the totality of life, while the reflective view makes such reflection necessary for life-affirmation.

Why does Nietzsche reject morality? ›

He rejects morality because it is disvaluable – that is to say, a bad thing. He thinks it is bad because he thinks it prevents those capable of living the highest kind of life from doing so. All of this raises a number of important ques(ons for understanding and assessing Nietzsche's cri(que.

Why does Nietzsche reject free will? ›

Clearly a central reason why Nietzsche rejects the traditional notion of free will is that it typically functions to instil guilt, thereby fostering a passive attitude to the world (the rule of the “Thou shall not”s).

What are Nietzsche's two types of morality? ›

Nietzsche argues that there are two fundamental types of morality: "master morality" and "slave morality", which correspond, respectively, to the dichotomies of "good/bad" and "good/evil".

What are Nietzsche's main beliefs? ›

In his book The Gay Science (1882), Nietzsche wrote that “God is dead.” His statement about the death of God refers to his belief that traditional Christianity will no longer set the moral standard for human life in the modern world. Nietzsche believed that morality is determined by individual perspectives.

What did Nietzsche think of Marx? ›

Nietzsche would see the alienation described by Marx as the bewailing rancor of the mediocre majority. He would regard Marx' "human system of production," with its elimination of competition and struggle, as reduction to a subhuman level.

Who was the guru of Karl Marx? ›

Friedrich Engels, whom Marx met in 1844; the two became lifelong friends and collaborators. On 28 August 1844, Marx met the German socialist Friedrich Engels at the Café de la Régence, beginning a lifelong friendship.

What does Marxism think about humans? ›

Human nature is that part of our nature which is unique to our species. Marx argues that free and conscious production, which expresses our species-being nature, is a uniquely human capacity. Alienation during productive activity denies humans an essential expression of their human nature.

What are the basic principles of Marxism notes? ›

The basic principles of Marxist theory include the claim that all history is the history of class struggle. Another is the claim that society is increasingly characterized by the struggle between the bourgeoisie and the proletariat, and when the proletariat win, it will lead to an age of communism.

What are the notes on Marxist theory of law? ›

There are three basic assumptions in the Marxist theories of law, first, that law is the product of economic forces; secondly, law is considered to be the tool of the ruling class to maintain its powers over the working classes; finally, that law will wither away in the future communist society.

What are the main ideas of Marxist historiography? ›

The Marxist view of history is that history is governed by universal laws and that according to these laws, a society moves through a series of stages, with the transition between stages being driven by class struggle. These stages are: Slave society. Feudal society.

What is the ethnographic theory of sociology? ›

Ethnography is a qualitative method for collecting data often used in the social and behavioral sciences. Data are collected through observations and interviews, which are then used to draw conclusions about how societies and individuals function.

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